Venedig unplugged

03.02.2017 bis 22.04.2017

Eine historische Stadt auf dem Weg zum Freizeitpark

Seit etwa 10 Jahren besucht Karl-Heinz Wiechers Venedig regelmäßig. Die Stadt im Wasser hat ihn mit ihren Jahrhunderte alten Palästen, Kirchen und Gebäuden von Anfang an in ihren Bann gezogen.

Von Jahr zu Jahr wurde für ihn dabei der Wandel augenfällig: Nicht nur die allseits bekannte Bedrohung durch das Hochwasser, sondern besonders die Folgen des ungebremst ausufernden Massentourismus.
Mit der Zunahme des Tourismus nimmt die Zahl der venezianischen Bevölkerung beständig ab. Von ursprünglich 174.000 in 1951 zählte Venedig im August 2015 gerade noch knapp 56.000 Einwohner. Viele Venezianer können die astronomisch steigenden Mieten nicht mehr bezahlen und sind gezwungen aufs Festland umzuziehen. Immer neue Hotels, Masken- und Glasgeschäfte verdrängen alte Familienbetriebe wie Bäckereien, Metzgereien, Trattorien, Patisserien, Drogerien usw.

Durch die Gassen schlendernd, über die Plätze, den Kanälen entlang und vom Wasserbus aus, hat der Fotograf das städtische Leben fotografisch dokumentiert, das er von 2012 bis 2015 vorgefunden hat. Die Vielfalt des noch vorhandenen urbanen städtischen Lebens, vor historischer Kulisse, steht den allgegenwärtigen Touristen gegenüber.

Eine umfangreiche Ausstellung der dabei entstandenen Bilder war im Frühjahr 2016 im Lichthof der Volkshochschule Delmenhorst zu sehen. Eine Auswahl davon, ergänzt um neue Bilder aus dem März 2016 wird jetzt im Cafe Alte Posthalterei in Syke ausgestellt.