FineArtPrinter über die neue Leica Q

Leica Q: Da werden Puristen neugierig          

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München, 11. Juni 2015. Ausgestattet mit dem Allernötigsten, gestaltet für Fotografen, die wissen, was sie wollen: die neue Leica Q ist ein mutiger Schritt weg von den „Kann-alles-Kameras“. Dafür wecken die technischen Parameter das Interesse von Puristen, zumal die Q in Größe und Konzeption stark mit dem M-Konzept verwandt ist. Aufgrund des CMOS-Vollformat-Sensors mit 24 MPix, der für Empfindlichkeiten bis ISO 50.000 nutzbar ist, hat die Q das Zeug dazu, für Available-Light-Fotografie hervorragende Ergebnisse zu liefern. 

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Leica Q: Die kleine, innovative Schwester der M

Die Leica Q mit Vollformatsensor  (6000 x 4000 Bildpunkte) und klassischer Festbrennweite gehört trotz der unverbindlichen Preisempfehlung von 3990 € zur Gattung der Kompakt-Kameras. Das fest verbaute Leica Summilux 1:1,7/28 mm ASPH ist eine Empfehlung für Straßen-, Architektur- und Landschaftsfotografie. Über einen Bildfeldwähler (Digitalzoom-Modus) kann bei Vergrößerungsfaktor 1,25x auf 35 mm Brennweite oder mit Faktor 1,8 auf 50mm umgeschaltet werden.  Dabei wird im Sucher eine Bildfeldbegrenzung eingeblendet, die es erlaubt, auch das nicht mehr aufgezeichnete Umfeld im Auge zu behalten.  Neu bei der Bildspeicherung im Digitalzoom-Modus: im DNG-Format wird das gesamte Bild gespeichert, während das JPG nur dem gewählten/reduzierten Bildfeld entsprechend aufzeichnet wird. Der Sucher der Leica Q mit 3,69 Millionen Bildpunkten ist extrem hoch auflösend.  Über einen Sensor wechselt die Kamera zwischen Sucherbild und rückwärtigem Display (1 Million Bildpunkte), das als Touchscreen ausgelegt ist und über den der Fokuspunkt ebenfalls gewählt werden kann.

Autofokus, Bildstabi, Makro-Modus

Mit einem Dynamik-Umfang von 13 Blendenstufen und 14 Bit-Farbtiefe bei Aufzeichnung im DNG-Format sind die technischen Parameter der Q auf aktuellem Stand. Ein optisches Ausgleichssystem für Stand- und Laufbild soll Verwacklungen verhindern. Wie viele Lichtwerte der Stabilisator allerdings ausgleicht, hat Leica noch nicht verraten.

Das Bedienkonzept sieht vor, dass der Anwender intuitiv zwischen Makromodus sowie automatischer und manueller Fokussierung umschalten kann. Dies funktioniert in der Praxis auch sehr sicher. Hier zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zum Leica-M-System, das grundsätzlich auf manuellen Fokus setzt. Der Q-Nutzer wird schnell merken, dass Autofokus durchaus seine Vorteile hat. Nach Hersteller-Angaben ist er der schnellste in der Klasse der Vollformat-Kompakt-Kameras – allerdings gehört dieser Klasse nur noch die Sony RX1R an.

Extrem solide: das Leica-typisches Gehäuse

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Das aus Magnesium mit massivem Alu-Deckel gefertigte Kamera-Gehäuse liegt gut in der Hand und die Bedienung ist klar und übersichtlich. Zur Wahl stehen Programm-Automatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik sowie manuelle Einstellung. Serienaufnahmen sind mit 10, 5 und 3 Bildern je Sekunde möglich. Für die Verarbeitung der Daten sorgt ein neuer Bildprozessor aus der Leica Maestro II Serie.

Absolut zeitgemäß ist auch die Ausstattung mit WiFi-Modul zur Übertragung der Bilddaten sowie der Fernsteuerung per Smartphone und Tablett per W-LAN. Die dafür erforderliche Leica-Q-App kann kostenlos für iOS und Android geladen werden. Neben Sucherbild und Fernauslöser lassen sich per App auch Zeit und Blende einstellen.

Leica Q bietet Video mit Festbrennweite?

Die Frage, inwieweit man mit dem 28er Objektiv auf der Q großartige Videos drehen kann, bleibt offen. Jedenfalls zeichnet die Q auch Full-HD-Videos im MP4-Format auf, wahlweise mit 30 oder 60 Vollbilder je Sekunde. Das eingebaute Mikro ist darüber hinaus mit einem Windgeräuschfilter für störungsfreie Aufnahmen ausgestattet.

Da Leica bei der Produktpräsentation in München von der Einführung einer neuen Produktlinie gesprochen hat, ist durchaus anzunehmen, dass Varianten wie eine Monochrome-Version angedacht sind und bei Erfolg der Q-Serie nachgeschoben werden.