Der geduldige Blick

09.03.2014 bis 31.05.2014

Fotografien von Thomas Kläber

Der geduldige Blick

Auf den ersten Blick haben die Bilder von Thomas Kläber nichts Spektakuläres. Sie wirken eher seltsam vertraut und selbstverständlich. Auf den zweiten Blick ist da etwas anders als üblich...
Wenn ich an übliche Fotografie denke, dann höre ich sofort das unablässige Klicken von Auslösern. Jeder mögliche Moment an jedem möglichen Ort wird inzwischen permanent abgebildet. Doch der Versuch, etwas damit festzuhalten, misslingt in den meisten Fällen.
Vor solchem Hintergrund behaupten sich die Fotografien von Thomas Kläber mit großer Gelassenheit und brennen sich ins Gedächtnis ein.
Landschichten, Kopfgeburten, Zusammen, Landleben, Chronos.
Das sind Themen seiner Werkgruppen. Es geht um scheinbar ganz unterschiedliche Dinge: Porträts, Landschaften, Strukturen.
Thomas Kläber hilft mit der Kamera Dingen zu sich selbst zu finden, ohne sie dabei zu entblößen.
Er setzt auf Vertrauen zu den Personen, den Dingen und Situationen, die er ablichtet. Im Detail noch findet er den Blick aufs Ganze.
So ist sein genauer Blick nie ohne Freundlichkeit und Humor. Es gelingt ihm, Vertrautes als Erhellendes zu zeigen, Beleuchtung zu Erleuchtung zu wandeln. Genau damit ist er ganz selbstverständlich bei den ureigenen Mitteln der fotografischen Bildkunst, die er permanent auf ihre aktuelle Tauglichkeit untersucht.

(Hans-Georg Wagner, Auszug aus dem Faltblatttext)