Mittelformat: Leica S3 mit 64 MP

Die neue Leica S3 mit 64 MP Auflösung

Seit 6. März 2020 ist die neue Leica S3 mit 64 MP Aufllösung für 18.000 € im Handel.

Alle schwärmen vom Mittelformat-Look bei dem sich Schärfe und Unschärfe plastisch voneinander abheben. Die Leica S3, seit 6. März 2020 im Handel, bietet diesen aufgrund des Sensors von 30 x45 mm und aufgrund der hochwertigen Optiken sowie dem weiter entwickelten Leica ProFormat Sensor mit 64 Megapixel. Mit 30 x 45 Millimetern entspricht der Sensor einerseits dem klassischen Seitenverhältnis einer Kleinbildkamera, andererseits besitzt er eine um 56 Prozent größere lichtempfindliche Fläche. Beeindruckend auch der Dynamikumfang mit 15 Blendenstufen, ebenso der Preis mit 18.000€ für das Gehäuse.

 Das Vorgängermodell, die Leica S2 bot eine Auflösung von 37,5 MP. Angesichts der Steigerung auf nunmehr 64 MP wird das Leica-typischen Bestreben optischer Höchstleistung nunmehr erstmals bei der S3 auch eingefordert. Vermutlich sind die Objektive mit größerem Bildkreis für weitaus höhere Auflösungen als die jetzt erreichten 64 MP gerechnet. Auf alle Fälle bieten sie den mittelformattypischen, merklich geringeren Tiefenschärfebereich. Neben der mit 64 MP beeindruckenden Auflösung lässt auch der Dynamikumfang des Sensors von nunmehr 15 Blendenstufen aufhorchen, der allerdings von den Mitbewerber-Modellen Fuji GFX, X1-DMKII von Hasselblad und von den Phase One-Digitalbacks ohnehin vorgegeben war. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit von bis zu ISO 50.000 ist die S3 auch für den mobilen Einsatz unterwegs gerüstet.  

Prädiktiver Autofokus arbeitet in der S3

Überarbeitet zeigt sich auch Autofokussystem der Leica S3. Der Autofokus reagiert nach Angaben des Herstellers schnell und gleichzeitig sanft. Um die optimale Schärfe zu finden, erkennt er sämtliche Bewegungen des Motivs schon während des Fokussiervorgangs.Die Objektive definieren maßgeblich die Qualität eines Kamerasystems. Alle Objektive des S-Systems sind auf maximal mögliche optische Leistung ausgelegt. Perfekte Wiedergabe von Farben und Hauttönen, unübertroffene Kontrastwiedergabe, präzise definierte Schärfeebenen und harmonisch gezeichnete Unschärfebereiche: In der Bildqualität definiert die S3 nach Herstellerangaben die Grenzen des technisch Machbaren.

Zentralverschluss oder Schlitzverschluss nach Wahl

Durch eine einfache Einstellung am Hauptschalter der Leica S3 kann der Anwender bei jeder Aufnahme entscheiden, ob der integrierte Metalllamellen-Schlitzverschluss oder der Zentralverschluss des Objektivs genutzt wird. Der für die S-Objektive erhältliche Leica Zentralverschluss eröffnet mit seiner kürzesten Verschlusszeit von 1/1000 Sekunde deutlich größere Gestaltungsspielräume bei Verwendung professioneller Blitzanlagen, die sich zur Unterdrückung von Umgebungslicht oder für Aufhellblitzen on location bei weit geöffneter Blende nutzen lassen. Zum Vergleich: Die kürzeste Synchronisationszeit mit dem Schlitzverschluss beträgt 1/125 Sekunde. Der Zentralverschluss bietet also einen um drei Blendenstufen erweiterten Spielraum.

Adapter für andere Mittelformatoptiken

Mittels Leica S-Adapter lassen sich auch vorhandene Mittelformat-Objektive an der S3 nutzen. Elektronisch gesteuerte Einstellungen wie Autofokus und Blende meistert die Leica S3 bei den meisten Fremdobjektiven mindestens genauso gut wie bei den Systemen, wie für die die Optik einst gefertigt war.

Die Daten der Leica S3 lassen sich als DNG-Format (Digital Negative) speichern. Dadurch integriert sich die S3 reibungslos in jede bestehende Arbeitsumgebung. Die perfekt auf die Kamera zugeschnittene Software Leica Image Shuttle sorgt dabei für einen zugleich effizienten wie professionellen Arbeitsablauf, bei dem alle relevanten Bildeigenschaften wie Motiv, Ausschnitt, Schärfe und Belichtung direkt am größeren Computermonitor kontrolliert werden können. 

Die Leica S3 ist durchgängig aus widerstandsfähigen Materialien gefertigt: Angefangen beim Magnesiumgehäuse, über das Corning-Gorillaglas des Drei-Zoll-Displays bis hin zum Objektivbajonett, welches aus solidem Edelstahl. Zudem schützen zahlreiche Dichtungen gegen das Eindringen von Staub und Wasser.

Die Leica S3 verfügt über eine Lemo USB-3.0-SuperSpeed-Schnittstelle, für schnelle Datenübertragung sowie Tethered Shooting. In Kombination mit iOS-Geräten lässt sich mit der S3 zudem eine kabellose Verbindung herstellen. Alternativ lässt sich Tethered Shooting auch mit anderen Softwarelösungen realisieren. Adobe Photoshop Lightroom Classic ist als zentrale Steuerungsinstanz für alle Aufgaben rund ums digitale Bild gerüstet: Vom Import der Dateien über die Sortierung inklusive Verschlagwortung und die Bildbearbeitung bis hin zur Aus- und Weitergabe der Bilder als Datei, per Mail oder im Internet ist an alles gedacht.

Das puristisches Bedienkonzept der Leica S3

Das von der Leica S (Typ 007) bekannte und bewährte intuitive Bedienkonzept wurde auch bei der Leica S3 beibehalten: Im Zentrum stehen zwei Einstellräder und die 5-Wege-Taste, welche die Zeit sowie Blende steuern oder eine komfortable Navigation im Menü ermöglichen. Weiter wird das rückseitige Display von vier Tasten umrahmt, die je nach Anforderungen des Fotografen konfiguriert werden können. Schließlich kann mittels des Hauptschalters zwischen Schlitz- oder Zentralverschluss gewählt werden, sofern dies durch das jeweils betriebene Objektiv unterstützt wird.

 Durch den ergonomischen Handgriff liegt die Kamera optimal in der Hand. Ihr verhältnismäßig geringes Gewicht und die optimale Schwerpunktlage sorgen für ein ermüdungsfreies Arbeiten. Die elektronischen Komponenten der Leica S3 sind auf einen maximalen Datendurchsatz ausgelegt. Die Bildverarbeitung übernimmt der speziell für Leica entwickelte Prozessor aus der Maestro II Serie. 

Bis zu 3 Bilder in Serie, 2 GB Pufferspeicher

Der 2 GB fassende Pufferspeicher sorgt dafür, dass jedes Glied der Verarbeitungskette schnell arbeiten kann und kein Leerlauf entsteht. Mit einem durchgehend hohen Datendurchsatz wird trotz der hohen Auflösung von 64 Megapixeln eine Bildfrequenz von bis zu drei Bildern pro Sekunde erreicht. Der Prozessor der Leica S3 sorgt für eine optimale Rauschunterdrückung und stellt sicher, dass die Kamera verzögerungsfrei auf alle Kommandos reagiert.

Cine 4K mit betörendem Mittelformat-Look

Für manchen Interessenten sicherlich besonders interessant sind die Videofähigkeiten der S3. Mit dem Leica CMOS-Sensor und dem Bildprozessor aus der Maestro-II-Serie verfügt die Leica S3 über die technischen Voraussetzungen für professionelle Videoaufnahmen in Cine 4K und Full HD. Unabhängig von der gewählten Auflösung wird bei Videoaufnahmen mit der S3 grundsätzlich die volle Breite des Sensors genutzt, sodass auch Videoaufnahmen den besonderen Look haben, den man von Fotos im Mittelformat kennt. Die herausragende Bildqualität und die spezielle Charakteristik der S-Objektive verleihen den Aufnahmen ein einzigartiges cineastisches Flair. Wie die Fotos bestechen auch die Videos mit selektiver Schärfe und dem für Leica typischen Bokeh.

Die hohe Qualität der Filmbilder bleibt durch die 4:2:2-Farbabtastung und die Speicherung im MOV-Format mit Timecode erhalten. Dank der Motion-JPEG-Kompression der Videodaten gibt es keine Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Frames, sodass dieses Format bereits ohne Konvertierung ideal für den Filmschnitt geeignet ist. Alternativ zur internen Filmaufzeichnung bis Cine 4K bietet die Leica S3 auch einen unkomprimierten Stream in Full HD zur Kontrolle auf einem angeschlossenen Monitor oder zur Aufzeichnung mit einem externen HDMI-Rekorder.

Für Videoaufnahmen mit der Leica S3 stehen neben den Systemen des S-Systems auch adaptierbare Objektive anderer Mittelformatsysteme zur Verfügung. Dabei hat der Anwender hervorragende Kontrolle über die Scharfstellung, beispielsweise durch Focus Peaking. Die optionale Clipping-Anzeige und die Einblendung von Grids komplettieren die Unterstützung bei Videoaufnahmen. Automatisch oder manuell ausgesteuerter Stereoton zum bewegten Bild lässt sich mit dem eingebauten oder einem externen Mikrofon mit 48 kHz und 16 Bit aufzeichnen.