1. April 2021. Man reibt sich ungläubig die Augen: Nachdem tausende Anwender regelmäßig über die komplexen Einstellungen im Druckertreiber fluchen, wurden nun der Redaktion FineArtPrinter Pläne zugespielt, aus denen hervorgeht, dass sich eine Handvoll Hersteller von FineArt-Medien dran gemacht haben, diese gelinde gesagt wenig anwenderfreundliche Lösung auszuhebeln. Um sich aus der Abhängigkeit der Druckerhersteller zu befreien, haben Sie sich in der Absicht zusammengeschlossen, zum 1. April 2022 einen Drucker vorzustellen, der die bisherigen FineArt-Modelle von Epson und Canon in der Bedienung wie Modelle aus dem vorigen Jahrhundert aussehen lassen soll.
Wesentliches Merkmal des Druckers mit dem Codenamen „0104Print_More“ soll eine Scanner-Pistole sein, mit der man den auf der Verpackung aufgebrachten EAN-Code scannt. Diese gibt dem Drucker die Information, um welches Medium es sich handelt. Diese Information wird dem Betriebssystem übergeben, das das für sachgerechtes Farbmanagement erforderliche ICC-Profil entweder von der Website des Papierherstellers lädt oder signalisiert, dass das erforderliche Profil installiert ist. Selbstredend werden sämtliche weitere Einstellungen ebenfalls deutlich vereinfacht. Ein Sprecher der Papierhersteller gegenüber FineArtPrinter: „Die Verbraucher wollen Ihre Bilder möglichst einfach drucken. Alle interessieren sich für ihre emotionalen Momente auf Papier, aber kaum jemand will deswegen zum Farbmanagement-Spezialisten werden.“
Mit "0104Print_More" sollen Zahl der Prints verdoppelt werden
Projekt „0104Print_More“ soll durch seine vereinfachte Bedienung dem Selberdrucken zu ganz neuer Bedeutung verhelfen und innerhalb von 36 Monaten zu einer Verdopplung des FineArt-Printvolumens führen. Mit Beginn der Pandemie im März 2020 wurde deutlich, dass das Drucken von Bildern nach wie vor eines der menschlichen Urbedürfnisse nach etwas Bleibendem bedient. Vorsichtigen Schätzungen zufolge werden die Milliarden von digitalen-Aufnahmen von Hundertausenden von engagierten Fotografen bis auf einen einstelligen Promilleanteil das Leben ihrer Bildautoren nicht überleben. Die höchste Chance, das eine digitale Aufnahme von heute auch noch in 100 Jahren betrachtet wird, haben Prints.
Der Print wird den Bild-Autor überleben, nicht die Datei!
Wie die im Konsortium zusammengeschlossen Hersteller in ihrem Exposée vermerken, wird es nicht die technisches Unvermögen sein, das Terabyte an Bilddaten eines Tages vernichtet, sondern der Sichtungsaufwand, den Hinterbliebene aufwenden müssten, um aus den Zigtausenden von Bildfiles auf den Festplatten eines Verstorbenen die relevanten auszuwählen. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Hersteller von FineArt-Medien drucken zu vereinfachen, um die Zahl der Prints in den Familien signifikant zu erhöhen. Unklar ist, ob der zum 1. April 2022 erwartete Drucker Komponenten von Epson oder Canon vereint oder ob HP oder Lexmark sich im Boot befinden. Unklar ist auch, welche maximalen Druckformat angeboten werden sollen.
NACHTRAG: ....und ich habe außerdem gehört, dass die FineArt Medien Hersteller daran arbeiten, diesen neuen Drucker so weit zu schrumpfen, dass er in das Nachfolgemodell der gerade vorgestellten Sigma FP-L eingebaut werden kann. Das wäre die Revolution der Sofortbildkamera ;-) schrieb uns FAP-Abonnent Bernd Beykirch am gestrigen Abend des n1. April schmunzelnd!