Mit Sarah Moon in den Deichtorhallen

9. Dez. 2015. Sind Sie in den nächsten Wochen mal in Hamburg, (bis einschließlich 21. Februar 2016)  dann unbedingt einen Besuch in den Deichtorhallen  im Haus der Photographie für die Ausstellung von „Sarah Moon“ einplanen. Ich hatte das Glück, bei einem von Olympus veranstalteten Event im Haus der Photographie Sarah Moon zu treffen.

Sarah_Moon-@Deichtorhallen

Die quirlige Dame fühlte sich sichtlich wohl in „ihrer“ Ausstellung und hatte ein versonnenes Lächeln um die Mundwinkel, als sie von Gastgeber Stefan Kaufmann (Olympus) auf Ihre Zusammenarbeit mit Olympus angesprochen wurde. Als ich Moon nach den großformatige Prints auf Hahnemühle Papier fragte, antwortete sie begeistert: „Ich liebe dieses wunderbar matte Papier, das mein Druckstudio für mich ausgesucht hat. Das matte Papier bringt die Stimmung meiner großformatigen Bilder perfekt rüber. Ich bin ganz begeistert, von der Oberflächenwirkung, die den Betrachter regelrecht anzieht“.

Sarah Moon, geboren 1941, arbeitete in Paris als Model. Sie stand bei den Haute-Couture-Schauen vor den Kameras von Irving Penn, Helmut Newton oder auch Guy Bourdin,  ehe sie 1968 selbst die Kamera in die Hand nahm. Zu dieser Zeit legte sie sich auch den Künstlernamen Sarah Moon zu. Ihre ersten Erfolge brachten ihr Modeaufnahmen für Cacharel ein. Der Einstieg in die Welt der Modefotografie führte Moon zu allen großen Labels wie Dior, Chanel, Valentino, Comme des Garcons, Issey Miyake und andere mehr.

Ingo Taubhorn, Kurator der Ausstellung in den Deichtorhallen in Hamburg, erläuterte zu den Bildern: „Wer hier reinkommt, in der Erwartung irgendwelcher Erkenntnisse wird irritiert. Die Fotografien von  Sarah Moon verunsichern teilweise den Betrachter, Erblühen und Verwelken, Leben und Tod sind ständig präsent und werfen mehr Fragen auf, als dass sie Antworten geben.“

Die Ausstellung ist die bisher umfangreichste mit Bildern von Moon. Interessant auch, dass die Mehrzahl ihrer ausgestellten Bilder nicht aus den kommerziellen Modeproduktionen sondern aus dem persönlichen Umfeld der Künstlerin stammen. Vorwiegend fotografierte Sarah Moon auf Polaroid. Da sie neuerdings aus Mangel an dem Sofortbild-Material auch digital fotografiert, werden alle Mittel angewandt, um den Bildern den Realismus des Digitalen wieder zu nehmen.  Oft richtet sie die Kamera durch spiegelnde Scheiben hindurch auf Objekte, um jenes Maß an Unschärfe zufügen, das bei Moons Bildern beinahe selbstverständlich ist und das den Betrachter ins Grübeln kommen lässt.

Das Düstere ist auch in ihren Filmen präsent. Keine leichte Kost und ebenfalls in das Ausstellungskonzept eingebunden.

Hermann Will

Now and Then / Sarah Moon, bis 21. Februar in den Deichtorhallen/Haus der Photographie

http://www.deichtorhallen.de/

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