Beugungsunschärfe

Beugungsunschärfe ist ein optischer Effekt, der in der Fotografie grundsätzlich beim starken Abblenden von Objektiven auftritt. Der durch starkes Schließen der Blende verursachte Effekt der Beugungsunschärfe mindert die Schärfe der Abbildung sichtbar. Ursache der Beugungsunschärfe ist die Beugung oder Ablenkung des Lichts an den Lamellen der weitgehend geschlossenen Blende (abgeblendet). Durch diese Ablenkung treffen ein Teil der Lichtstrahlen nicht exakt auf jenem Pixel auf, das im Optimalfall zu adressieren wäre. Man spricht bei dieser Ablenkung der Lichtstrahlen von Beugungsscheiben, die statt scharfer Punkte auf der Fokusebene abgebildet werden und die Beugungsunschärfe verursachen. Durch die Erhöhung der Anzahl der Pixel auf den Sensoren tritt Beugungsunschärfe verstärkt auf, dann die auf der Fokusebene gebildeten Beugungsscheiben, also die leicht unscharf gezeichneten Bildinformation, oftmals größer als eines der Pixel ist.

Grundsätzlich empfiehlt man zur Erzielung einer großen Schärfentiefe die Blende zu schließen, also auf einen Wert von 11, 16 oder gar 22 einzustellen. Das macht es möglich, dass eine Szene von 1,5 m bis unendlich scharf abgebildet wird. Beispiel: Der Vordergrund in 1 Meter Entfernung soll bei Nutzung einer Standardbrennweite von 50 mm scharf abgebildet werden. Schließen der Blende auf den Wert 22 ergibt rein theoretisch diese gewünschte Tiefenschärfe. Doch durch die Beugungsunschärfe wird das gesamte Bild leicht unscharf. Bei Betrachten der Aufnahme am Rechner stellt man dann fest, die Brillanz der Aufnahme ist durch die stark reduzierte Blendenöffnung im Bild verschwunden. Stattdessen liegt über der gesamten Aufnahme eine sichtbare Beugungsunschärfe.

Deshalb die FineArtPrinter-Empfehlung: Testen Sie durch Probeaufnahmen, wie ihre jeweiligen Objektive mit ihrer Kamera bei welcher Blende reagieren. Die idealen Blendenwerte, die sowohl Schärfentiefe als auch eine brillante Wiedergabe ermöglichen sind Formatabhängig. Bei den Vollformat genannten Kleinbildkameras liegt der Wert bei Blende 11, bei APS-C-Kameras entsteht Beugungsunschärfe meist schon wenn man die Blende stärker als 8 schließt und wer eine Micro-Four-Thirds-Kamera nutzt, sollte nicht stärker als 6,3 abblenden, um Beugungsunschärfe keine Chance zu geben.

Bei Mittelformatkameras wie einer Pentax 645 oder einer Fujifilm GFX wirkt sich Beugungsunschärfe erst ab Blende 16 aus.

Grundsatz: Tiefenschärfe lässt sich selten ohne Folgen schaffen, oftmals handelt man sich durch starkes Abblenden die ungewollte Beugungsunschärfe ein. Abhilfe könnte hier nur Fokus-Stacking schaffen. Dazu allerdings muß die Kamera auf dem Stativ stehen und mehrere Aufnahme mit unterschiedlichen Fokuspunkten können am Rechner dann zu einem Bild kombiniert werden, das garantiert frei von Beugungsunschärfe ist.

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