Mit 40MP-Sensor: Fujifilm X-T5 oder Fujifilm X-H2?

Die Qual der Wahl: Fujifilm X-t5 oder Fujifilm X-h2, beide bieten 40 Megapixel an Auflösung und Fujifilm bietet speziall fpür diese Anforderungen gerechnete Optiken.

Die Qual der Wahl: Fujifilm X-t5 oder Fujifilm X-h2, beide bieten 40 Megapixel an Auflösung und Fujifilm bietet speziall fpür diese Anforderungen gerechnete Optiken.

Zwei Kameramodelle mit Sensor im APS-C-Format (23,5 x 15,6 mm) und der enormen Auflösung von 40 Megapixel bietet Fujifilm neuerdings: die X-H2 mit einer auch für Videoaufnahmen guten Ausstattung und seit November 2022 die Fujifilm X-T5, die aufgrund von Gewicht, Leistung und Preis bei vielen Nutzern des X-Systems Kaufimpulse auslöst. Was sollte man wissen, bevor man sich für eines der Top-Modelle Fujifilm X-H2 oder Fujifilm X-T5 entscheidet? Aus FineArtPrinter 1/2023

Das X-System von Fujifilm ist seit mehr als zehn Jahren eine Erfolgsgeschichte. Anwender lieben insbesondere die analogen Bedienelemente auf der Oberseite der Gehäuse, die mit einem Blick Auskunft über eingestellte Belichtungszeiten und Filmempfindlichkeit sowie am Objektiv über die Blende geben. Mit der Fujifilm X-T5 und der Sensorauflösung von 40 Megapixel stellt Fujifilm den Fans des Retro-Designs eine Kamera vor, die allerdings eine Konsequenz auf Käuferseite erfordert: höchstauflösende, speziell für den Pixelpitch von 3 µm gerechnete Optiken. 

Aktuell fünf Objektive für den 40MP-Sensor empfohlen

Bekanntlich ist Auflösung nicht gleichzusetzen mit Bildqualität. Ob eine Auflösung von 40 MP durch die eingesetzten Optiken adressiert wird, hängt von der Qualität der verwendeten Optiken ab. Dazu hat sich Fujifilm deutlich geäußert: Für die 40 MP Auflösung der Fujifilm X-T5 und der X-H2 sind bereits fünf erhältliche Optiken gerechnet:

• XF 56 mm f1,2 R (UVP 1199 Euro)
• XF 33 mm f1,4 LM WR (UVP 799 Euro)
• XF 23 mm f1,4 R LM WR (UVP 949 Euro)
• XF 18 mm f1,4 LM WR (UVP 999 Euro)
• XF 30 mm f2,8 R LM WR Makro (UVP 699 Euro) 

Dieses Makro-Objektiv mit einer auf Kleinbild umgerechneten Brennweite von 46 mm ist erst seit November 2022 im Handel. Aufgrund der kürzesten Entfernung zum Objekt von 10 cm ermöglicht es einen Abbildungsmaßstab von 1:1 und empfiehlt sich als Alltagsobjektiv mit Makromöglichkeit. 
Zurück zum Verhältnis von Sensorauflösung und Objektivqualität: Im Umkehrschluss heißt dies allerdings auch, dass die volle Auflösung des 40-MP-Sensors möglicherweise von den oben nicht genannten Optiken nicht immer oder nur bei der idealen Arbeitsblende erreicht wird. 

Der Erfolg des X-Systems lockt auch Objektivhersteller wie Sigma, der im Spätherbst mit dem Sigma-
Objektiv 18-50 mm f2,8 DC DN sein erstes Zoom mit X-Mount vorstellte. Naheliegend, dass Fujifilm mit diesem Sprung in die Auflösungsklasse von 40 MP seinen Kunden hochauflösende X-Modelle anbieten möchte, um eine Abwanderung zu Mitbewerbern aus dem Vollformatmarkt zu verhindern. Dabei ist Fujifilm in der glücklichen Lage, diesen Aufsteigern die Modelle aus dem GFX-System zu offerieren. 

Fujifilm X-H2 und Fujifilm X-T5: Gleicher Sensor, Prozessor und Stabilisator

In beiden Modellen ist der von Fujifilm entwickelte Sensor der fünften Generation verbaut, der rückwärtig belichtete 40,2-Megapixel-Sensor X-Trans CMOS 5 HR. Die Sensorinformationen werden in beiden Kameramodellen von dem neuen, schnellen X-Prozessor 5 verarbeitet, der auch die integrierte Fünf-Achsen-Bildstabilisierung mit bis zu sieben Blendenstufen Kompensation sowie den Autofokus steuert. Wie sich bei den ersten Shootings mit der Fujifilm X-H2 zeigte, ist die Gesichtserkennung ebenso wie der Autofokus mit 3,3 Millionen Pixel für Autofokus-Detektion in beiden Modellen schneller als in der Vorgängergeneration. Erstaunlicherweise ist die Fujifilm X-T5 trotz stärkerem Akku mit einem Gehäusegewicht von 557 Gramm sogar leichter als das Vorgängermodell Fujifilm X-T4. Identisch ist auch die normale Serienbildrate mit 15 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung. Bei der Serienbildfolge ist bei der Fujifilm X-T5 nach 119 Bildern Schluss, bei der X-H2 sind mehr als 1000 Bilder möglich. Beim fotografierem mit komprimiertem RAW, meistert die Fujifilm X-T5 39 Aufnahmen in Folge, während bei der Fujifilm X-H2 bis zu 400 Aufnahmen möglich sind. Selbstverständlich sind sowohl die Fujifilm X-T5 als auch die Fujifilm X-H2 mit Spezialdichtungen gegen Witterungseinflüsse geschützt.

Der bessere Sucher ist in der X-H2 verbaut

Der Blick durch den Sucher ist bei der X-H2 hervorragend. Die Sucherauflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten und die Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde geben einen deutlich besseren Motiveindruck als die 3,69 Millionen Bildpunkte bei einer Bildwiederholung von 100 Bildern pro Sekunde in dem durchaus sehr guten Sucher der X-T5. Ein weiterer Aspekt bei der Entscheidung ist die Flexibilität des rückwärtigen Kamera-Displays. Bei der X-H2 ist dieses dreh- und schwenkbar. Bei der Fujifilm X-T5 kann nur um drei Achsen geschwenkt werden, wobei das Display mit 1,84 Millionen Pixel in der Fujifilm X-T5 sogar gegenüber der X-H2 mit 1,62 Millionen Pixel etwas besser auflöst. Beim Zubehör bekommt der X-H2-Besitzer einen speziellen für Hochformat geeigneten Batteriehandgriff als Zubehör. Der für die Fujifilm X-T5 angebotene MHG-XT5 ist kein spezieller Hochformathandgriff, erleichtert allerdings bei der Verwendung lichtstarker Objektive oder Tele-Brennweiten bequemes und sicheres Fotografieren. Der Handgriff für die Fujifilm X-T5 wurde so gestaltet, dass sich Batterie und Speicherkarte bequem wechseln lassen, ohne ihn abnehmen zu müssen. Die Unterseite des Griffs dient zugleich als Arca-Swiss-kompatible Schnellwechselplatte.

X-H2 für Videoeinsatz eindeutig vorzuziehen

Obwohl die Schwester der X-H2, die X-H2s, für den Videoeinsatz vermarktet wird, ist im direkten Vergleich zwischen der X-T5 und der X-H2 für Fotografen, die auch Video einsetzen, die X-H2 die deutlich interessantere Wahl. Mit dieser lassen sich 8K-Videos aufzeichnen, mit der X-T5 ist das nicht machbar. Die jedoch bietet 4K-Video, was aktuell für jede Menge Anwendungen schon absolut ausreichend ist. Wegen der Eignung für 8K-Video ist die X-H2 auch mit einem Slot für die extrem schnellen CF-Expresskarten Typ B ausgestattet. 

Zukunftsorientierung der X-H2 ist eindeutig sichtbar

Den File-Transmitter, mit dem Fujifilm Remote-Produktion bei der X-H2 ermöglicht, gibt es nicht für die Fujifilm X-T5. Der Kreis derjenigen, die in diese Produktionsform einsteigen, ist derzeit sicherlich noch klein, doch die Möglichkeiten, die der File-Transmitter unter anderem im Sportbereich bietet, lassen hier sicherlich Nachfrage entstehen. 

Hermann Will

 

                                                                       X-T5                                                                X-H2

Sensorformat APS-C (23,5 x 15,6 mm) APS-C (23,5 x 15,6 mm)
Sensortyp BSI (Back Side Illumination) BSI (Back Side Illumination)
Auflösung 40,2 MP 40,2 MP
Bildprozessor X-Prozessor 5 X-Prozessor 5
Phasen-AF-Pixel 3,3 Mio. 3,3 Mio.
Autofokus mit KI-Unterstützung mit KI-Unterstützung
Kürzeste Verschlusszeit bis 1/180.000 s/E-Shutter bis 1/180.000 s/E-Shutter
Sucherbild/Vergrößerung 0,8-fach 0,8-fach
Bildwiederholrate/Sucher 100 Bilder/Sekunde 120 Bilder/Sekunde
Sucherauflösung 3,69 Mio. 5,76 Mio.
Display-Größe 3 Zoll 3 Zoll
Display-Auflösung 1,84 Mio. 1,62 Mio.
Display-Beweglichkeit schwenkbar / 3 Achsen dreh- und schwenkbar
Serienbildrate, volle Auflösung / MS 15 Bilder/Sekunde 15 Bilder/Sekunde
Serienbildrate, Crop 1,29-fach / ES 20 Bilder/Sekunde 20 Bilder/Sekunde
Serienbilder in Folge JPEG 119 mehr als 1000
Serienbilder in Folge, RAW-kompr. 39 mehr als 400
Akkukapazität ca. 580 Bilder ca. 540 Bilder
Videoaufzeichnung 4K, Full-HD 8K, 4K, Full-HD
4:2:2 10-Bit-Video ja ja
Speicherkarte Slot 1 SD (UHS II) CF-Express Typ B
Speicherkarte Slot 2 SD (UHS II) SD (UHS II)