Epson erweitert die Klasse der für FineArtPrinting konzipierten Drucker um das 17-Zoll-Modell Epson Surecolor P5300. Der neue kann vor allem eines: Umfangreiche Druckjobs abarbeiten, denn er ist mit integrierter Papierkassette für maximal 250 Blatt und einer Rollenzuführung ausgestattet. Der Surecolor P5300 ist der Nachfolger des für Proofdruck entwickelten und vor sieben Jahren vorgestellten P5000. Der Surecolot P5300 nutzt den Tintensatz Ultrachrome Pro 10, den Epson auch in den Surecolor-Modellen des Typs Surecolor P700/900 für einen, durch eine violette Tintenpatrone erweiterten Farbraum nutzt. Erhältlich ist der P5300 ab Januar 2024 für etwa 2560 €.
Der neue 17-Zoll-Drucker von Epson mit der Typenbezeichnung P5300 ist bei einer Arbeitsbreite von 43,3 cm bei Blattware mit dem Surecolor P900 vergleichbar. Die Möglichkeiten der Papierzuführung jedoch sind beim Surecolor P5300 deutlich vielseitiger. Eine Papierkassette für Format bis A2 ist Standard, ebenso eine Zuführung für Rollenware mit 17-Zoll-Breite sowie ein integriertes Schneidemesser, das für professionelle Anwendungen unverzichtbar ist. Zudem kann Papier über den vorderen, für dickere Medien bis 1,5 mm Stärke vorhandenen Einzug, zugeführt werden.
Variable Tintentropfen-Größe für feinste Details
Die Detailwiedergabe ist dank der Epson Micro Piezo-Druckköpfe mit variabler Tintengröße ab 1,5 Picoliter und einer Auflösung von bis zu 1440 x 5760 dpi in Kombination mit den zehn Ultrachrome-Tinten extrem gut. Variable Tintengröße heißt, dass der Druckpunkt in drei verschiedenen Größen gesetzt werden kann, die kleinste davon mit der Menge von 1,5 Picoliter. Diese Flexibilität ermöglicht allerfeinste Detailwiedergabe, so dass hohe Auflösungen über 1440 x 1440 kaum noch Qualitätszuwachs sichtbar machen. Der Surecolor P5300 von Epson hat also einerseits die Farbraumwiedergabe der Modelle P700/p900 bietet jedoch durch die Papierkassette und die integrierte Rolleneinheit wesentlich effizientere Möglichkeiten bei Serienbildproduktion. Insgesamt stehen vier Papierzuführungen zur Verfügung: Über die Papierkassette, über die Rollenzuführung, über den Einzelblatteinzug sowie die Möglichkeit steife Medien von vorne zuzuführen (Option vorne Kunstdruck).
Beim Druck nutzt der Surecolor P5300 alle Möglichkeiten, die bereits aus dem P700/P900 bekannt sind: Beispielsweise den Coating-Lack (Black Enhanced Overcoat, BEO), den Carbon-Black-Modus für eine besonders hohe Schwarzdichte und besseren Kontrast. Epson lobt in der Pressemittelung auch die feine Darstellung von Schatten sowie die Vermeidung des „Bronzing“ auf glänzenden Medien. Bekanntlich sind die wasserbasierten Ultrachrome-Tinten seit dem Jahr 2000 auf dem Markt und wurden immer wieder optimiert, um eine maximale Druckqualität mit Papieren verschiedenster Hersteller zu erreichen.
Mit vollen Patronen verfügt der P5300 über zwei Liter Tinte
Der Presseinformation entnehmen wir auch, dass Konfiguration und Bedienung über ein intuitiv nutzbares Menü auf einem 4,3-Zoll-LCD-Farb-Touchscreen direkt am Drucker erfolgen. Zur Verbesserung des Druckermanagements, der Produktivität und Steuerung unterstützt der SC-P5300 zudem die für kommerziellen Einsatz entwickelte Lösung Epson Cloud Solution PORT (ECSP).
Ausgeliefert wird der Drucker mit Starterpatronen, die mit 80 Milliliter Tinte der jeweils zehn Farben gefüllt sind. Die Tintenpatronen des P5300 enthalten je Farbe 200 Milliliter, das heißt die Vorratshaltung bei zehn vollen Patronen beträgt zwei Liter. Die Patrone wird mit 101,60 € berechnet, was einen Literpreis von etwa 508 € ergibt. Der Satz Tinte schlängt als mit 1010,60 € zu Buche was deutlich macht, dass der Surecolor P5300 für professionelle Ansprüche konzipiert ist.
Drucker können mehr Farben drucken als sRGB zeigt
Kommentar: Zehn Tintenpatronen beim Surecolor P5300 sind die Grundlage für exzellente Farbraum-Abdeckung, wie diese auch bei den Epson-Modellen P700 und P900 gegebenen ist. Mit dem Surecolor P5300 ist ein weiteres Modell am Markt, dessen Farbraum umfangreicher ist, als der von sRGB. Was heißt das in der Praxis: Die aktuelle Druckergeneration, und dazu gehören auch die aktuellen Drucker der Imageprograf-Serie von Canon, können Farben drucken, die wir in sRGB überhaupt nicht speichern. Oder anders ausgedrückt, die in der Kamera in RAW-gespeichert werden, die wir jedoch ignorant beim Export in den extrem weit verbreiteten Farbraum sRGB wegschneiden. Offensichtlich versteht die Kamerabranche noch immer nicht, dass selbst ein Smartphone wie das iPhone 14 einen umfangreicheren Farbraum nutzt, als sRGB. Der in den Apple-Smartphones genutzte Farbraum P3 ist nicht exakt vergleichbar mit Adobe 1998 RGB, aber weitgehend. In letzter Konsequenz brauchen sich die Kamera-Hersteller nicht wundern, dass einstige Kamerakäufer immer häufiger zum Smartphone greifen, denn in der Farbraumwiedergabe ist das Smartphone mit P3 deutlich besser als sRGB. Da ist es nur kontraproduktiv, dass die Kamerahersteller ihre Modelle noch immer mit sRGB als Standard-Voreinstellung im JPG-Modus ausliefern und überhaupt keinen Versuch unternehmen, in der Farbwiedergabe nicht komplett abgehängt zu werden. Schließlich ist der von einem P700/900 oder auch P5300 druckbare Farbraum deutlich größer als der sRGB-Farbraum, den die Kamerabranche wie ein totes Pferd noch reitet. Und auch die Druckdienstleister tun gut daran, sich dieser Farbfrage zu stellen. In den Anleitungen vieler Labors lautet die von den technischen Entwicklungen längst überholte Anleitung noch immer "wandeln Sie das Bild vor der Zusendung in sRGB um". Das ist kein Umwandeln, das ist beschneiden, denn gesättigtes Himmelsblau ist ebenso wie sattes Blattgrün, durch diese Konvertierung „entsättigt“. Ausgerechnet hier ist weniger nicht mehr.
Hermann Will