Drucken auf unbeschichteten Aquarellpapier

Die Papiermühlen von Canson, Hahnemühle oder Fabriano haben jahrhundertelang hochwertige Papiere für den künstlerischen Einsatz produziert, unter anderem solche für die Aquarellmalerei. Prinzipiell lassen sich unbeschichtete Aquarellpapiere auch mit FineArt-Druckern von Epson oder Canon bedrucken. Die fehlende Tintenempfangsschicht unbeschichteter Aquarellpapiere allerdings führt dazu, dass der einzelne Druckpunkt tiefer in den Papierfilz einsinkt und dabei das Gesamtbild einerseits nicht so hoch gesättigt erscheint und zweitens die Konturenschärfe leidet. Dieser Nachteil von unbeschichtetem Aquarellpapier lässt sich auch nicht durch vorausgehende Bildbearbeitung nicht in vollem Umfang kompensieren. Naheliegend wäre es beispielsweise mehr Tinte aufzutragen, um gesättigte Farben zu erzielen, doch da kommt das Papier physikalisch an die Grenzen. Bei maximalen Farbauftrag auf unbeschichteten Aquarellpapieren kann es zu einem Aufquellen und Aufwölben des Papiers kommen und im Extremfall schleift der Druckkopf auf dem Medium. Wenn dies der Fall ist, hinterlässt der Druckkopf waagrechte Streifen auf dem noch nassen Papier.

Neuerdings hat Ilford als Beschichtungsspezialist eine Creativ Emulsion am Markt, die bestens dazu geeignet ist, Künstlerpapiere eigener Wahl, also auch Aquarellpapiere, selbst zu beschichten. Dabei muß man allerdings in Kauf nehmen, dass die Beschichtung durch den Feuchteauftrag auf dem Medium dazu führt, dass das ursprünglich glatte Papier quillt und sich verformt. Ein durch die Beschichtung verformtes Aquarellpapier muß vor dem Drucken sorgfältig geglättet werden, was mit einem Bügeleisen durchaus gelingt. FineArtPrinter-Chefredakteur Hermann Will sammelte damit einiges an Erfahrung und erklärt dazu: „Auf selbst beschichtetem Papier zu drucken macht nur dann Sinn, wenn man wirklich ein sehr ungewöhnliches Papier auf einem Inkjetdrucker bedrucken möchte, geht es um den Druck von Aquarellen eines Künstlers, so lassen sich auf handelsüblichen matten Baumwollepapieren mit Inkjet-Beschichtung exzellente Reproduktionen drucken, die an Leuchtkraft in nichts dem Original nachstehen. Damit spart man sich den Arbeitsprozess von der Beschichtung über Trocknung des Aquarellpapiers bis zur Glättung desselben, dann das alles ist sehr zeitaufwendig, wenngleich die Ergebnisse teils beeindruckend sind, wie man Bild des Heidschnucke-Schafes aus FineArtPrinter 4/2018 zeigt.

Wer von der Malerei kommend eine Beratung benötigt, kann sich gerne per Mail an mich wenden . In einer zweiteiligen Zoom-Konferenz helfe ich Ihnen weiter. Teil eins klärt alle Ihre Fragen, welche Hardware und Software Sie benötigen, um überhaupt selbst drucken zu können, in Teil zwei geht es dann um die Realisierung des von Ihnen eingeschlagenen Weges, bei dem ich Ihnen gerne mit meiner langjährigen Erfahrung und Kenner des gesamten Marktes weiter helfe.“

Eine Jahre zurück liegende Diskussion im FineArtPrinter-Forum ist für viele Anwender häufig noch immer aktuell, da die Frage immer wieder diskutiert wird, ob man mit einem FineArt-Drucker direkt auf unbeschichteten Medien drucken kann.
Zum Download FineArtPrinter 4/2018