Arbeitsfarbraum

Für eine hochwertige Bildbearbeitung ist es unverzichtbar, sich auf einen Arbeitsfarbraum als Standard festzulegen. Damit ist die Entscheidung gefallen, in welchen Standard der Anwender seine RAW-Files konvertiert (sRGB oder Adobe RGB), ebenso ist durch die Wahl des Arbeitsfarbraums ist definiert, ob ein hochwertiger Monitor, der möglichst 99% der Farben des Arbeitsfarbraums darstellen kann, sinnvoll ist. In der Praxis für hochwertige Fotografie empfiehlt sich der Arbeitsfarbraum Adobe RGB 1998. Der deutlich starker verbreitete Arbeitsfarbraum sRGB ist für hochwertige Bilddarstellung leider ein Kompromiss. Schließlich wurde der Arbeitsfarbraum sRGB 1995 als Standard für die Bürokommunikation von Microsoft und Hewlett Packard festgelegt. Adobe sah de Einengung durch den Arbeitsfarbraum sRGB und legt 1998 mit Adobe RGB einen Farbraum vor, der sich als Arbeitsfarbraum für hochwertige Bildbearbeitung und Fotografie etabliert hat. Wenn wir es physikalisch erläutern wollen, dann ist ein Arbeitsfarbraum ein geräteunabhängiger => Farbraum für die Bearbeitung von => Bilddateien, die von => Bilderfassungsgeräten - ggfls. nach Umwandlung aus dem Rohformat [=> RAW] - herrühren. Diese Daten liegen als => Primärvalenzen R, G, B vor. Daher soll ein Arbeitsfarbraum grundsätzlich ein additives => Farbmodell benutzen, um verlustanfällige Farbraumkonvertierungen [=> Konvertierung] zu vermeiden. Es kann, je nach Verwendungszweck, unter unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen gewählt werden, z.B.

=> Adobe RGB, => sRGB, => eciRGB.

Wie erläutert ist Adobe RGB unsere Empfehlung für die Bildbearbeirtung, sRGB ist die deutlich schlechtere Wahl und ist letztlich der Standard für Bilder im Web. Wer professionell fotografiert, für den ist ECI-RGB als Arbeitsfarbraum die Empfehlung.  Der Arbeitsfarbraum soll einerseits die Farbräume beteiligter => Ausgabegeräte einschließen*, andererseits darf er nicht zu groß sein, um => Tonwertabriss zu vermeiden.

In Bilddateien, die zur Weitergabe, z.B. an Druckdienstleister, bestimmt sind, sollte das Profil des Arbeitsfarbraums eingebettet sein, damit es nicht zu Farbverschiebungen durch unterschiedliche Arbeitsfarbräume kommt.

* Das => Gamut von Arbeitsfarbräumen kann teilweise außerhalb des Gamuts von => Anzeigegeräten liegen. Die dort liegenden Farben sind dann nicht sichtbar und für eine Bearbeitung unzugänglich. In der Praxis ist dies dann der Fall, wenn der Anwender beispielsweise seine Bilddaten aus Lightroom nach der RAW-entwicklung als ProPhoto-RG exportiert. Ein Display, das alle Farben des ProPhoto-Farbraums darstellen kann, gibt es es allerdings nicht und ist auch nicht zu erwarten, dass Monitore einen solchen Farbraum darstellen. Sinnvoll ist es beispielsweise darauf zu achten, dass der Monitor etwa 98 % des Farbraums Adobe RGB darstellt um den Workflow auf den Farbraum Adobe RGB abzustimmen, das heißt im RAW-Konverter als Exportfarbraum Adobe RGB zu wählen und auch in der Bildbearbeitung, beispielsweise Photoshop, Adobe RGB einzustellen. Diese Voreinstellungen erfolgen in Photoshop im Menue "Bearbeiten/Farbeinstellungen/Arbeitsfarbräume".

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