Edel, kompakt und richtig schnell

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München, 11. Juli 2017. Bei Sauter in der Münchner Sonnenstraße konnte ich die edle Systemkamera, die TL2 von Leica, kurz ausprobieren. Die gute Nachricht: Sie ist jetzt wirklich schnell geworden, sowohl in der Anschaltzeit als auch in der Fokusleistung. Die weniger erfreuliche: Leica ruft für das Gehäuse der TL2 1950 Euro auf.

Die gefasten Kanten des TL-Gehäuses machen einen Handschmeichler aus der TL2. Der zierliche Kamerablock, gefräst aus Voll-Aluminium, vermittelt jene Wertigkeit, die man als Verbraucher mit dem roten Punkt von Leica in Verbindung bringt. Angeboten werden zwei Varianten. Klassisches Schwarz und Silber. Beide Versionen wirken sehr edel und aufgrund der reduzierten Bedienelemente auch aufgeräumt. Das Vorgängermodell, die Leica T/TL, musste auf die gefaste Kante noch verzichten und kam auch sonst eher gemächlich daher.

Einschalten, fokussieren, auslösen:
Bei der TL2 hat Leica für Tempo gesorgt

Die Betriebsbereitschaft wird bei der neuen TL2 innerhalb kürzester Zeit nach dem Einschalten erreicht und der Autofokus ist jetzt auch richtig schnell. Leica spricht davon, dass die Fokussierung nach CIPA-Standard nur noch 165 Millisekunden dauern soll. Dabei wird in Weitwinkelposition eines Standardzooms gemessen. Derart flott gemacht, lässt sich die TL2 jetzt auch wirklich im Foto-Alltag einsetzen.

Intuitive Gestensteuerung

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Mittels Gestensteuerung werden die Aufnahmeparameter auf dem rückwärtigen 3,7 Zoll Touchscreen festgelegt. Bei Raumtemperatur geht das perfekt, wie es bei Kälte draußen ist, hängt sicherlich von den Parametern Luftfeuchte und Temperatur ab.
Der verbaute Maestro-II-Bildprozessor hat sich bereits in der großen Schwester, der Leica SL, bewährt und sorgt nun in der TL für Bildqualität. Dynamikumfang sowie Kontrast- und Farbwiedergabe sind einwandfrei. Der CMOS-Sensor mit neuerdings 24 Megapixels bietet Auflösung für alle Ansprüche bis hin zur Printgröße A2.

Lautlos mit elektronischem Verschluss

Die Möglichkeiten, ultrakurze Verschlusszeiten zu nutzen, sind in der TL2 durch den sich automatisch zuschaltenden elektronischen Verschluss auf 1/40 000 Sekunde erweitert. Bildserien werden mechanisch mit maximal 7 Bildern/Sekunde belichtet. Bei Einsatz des elektronischen Verschlusses steigt die Bildfrequenz auf 20 Bilder/ Sekunde.

Wifi-Modul werkelt in der TL2 zuverlässig

Großer Fortschritt auch in der Netz-Anbindung der Kamera. Das neue Wifi-Modul ermöglicht den Aufbau eines mobilen Hotspots um Bilder und Videos ohne Kabel auf Smartphones, Tablets oder Desktop-Rechner zu senden. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass je Bild nur eine 2 Megapixel-Datei übertragen wird. Im Vorgängermodell war die Netzanbindung ein Geduldsspiel, bei der TL2 geht auch das flott. Mit der für IOS und Android-Geräte angebotenen Leica-TL-App werden Smartphones oder Tabletts zum großzügigen Sucherdisplay, um Verschlusszeit und Blende fernsteuern zu können.

Sechs TL-Objektive für jeden Aufnahmezweck

Für die Leica TL gibt es augenblicklich sechs Objektive, bestehend aus drei Festbrennweiten sowie drei Vario-Objektiven, die jeden fotografischen Einsatzbereich abdecken. Die beiden lichtstarken Festbrennweiten Leica Summicron-TL 1:2/23 mm und Summilux-TL 1:1,4/35 mm sind die Klassiker für die Reportagefotografie, das APO-Macro-Elmarit-TL 1:2,8/60 mm stellt die ideale Ergänzung für Nahaufnahmen dar. Die drei kompakten Vario-Objektive – Super-Vario-Elmar-TL 1:3,5–4,5/11–23 mm, Vario-Elmar-TL 1:3,5–5,6/18–56 mm und APO-Vario-Elmar-TL 1:3,5–4,5/55–135 mm – decken die gesamte Brennweitenspanne von 17 bis 200 mm ab und ermöglichen kontrastreiche Aufnahmen bis in die Bildecken. An der Kamera lassen sich auch die Leica-SL-Objekte an der TL nutzen, für die Leica M- und R-Objektive bietet die Firma entsprechende Adapter.

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