Farbtemperatur

Mit der Farbtemperatur wird der Farbeindruck einer Lichtquelle quantitativ bestimmt. Die Einheit, mit der die Farbtemperatur gemessen wird, ist Kelvin. Das Licht von Leuchten mit einer Farbtemperatur unter 3300 Grad Kelvin gilt als Warmweiß. Licht mit einer Farbtemperatur von 3300 bis 5300 Grad Kelvin gilt als Neutralweiß und Lichtquellen oder Lampen mit einer Farbtemperatur größer 5300 Kelvin gelten als Kaltweiß oder Tageslichtweiß. Mischlicht entsteht stets dort, wo Kunstlicht und Tageslicht zusammen kommen und unterschiedliche Farbtemperaturen die Farbe in "schwierigem" Licht erscheinen lassen. Was ist dann die vorherrschende Lichtfarbe, die korrekte Lichtfarbe? Beleuchtung ist also ein Thema mit verschiedenen Aspekten.

Für die Monitoreinstellung werden in der Druckvorstufe generell 5000 Grad Kelvin, im Fachjargon als D50 bezeichnet, als Farbtemperatur empfohlen. In der Fotografie nutzen viele Anwender 5.500 Grad Kelvin als Monitor-Weißpunkt und beziehen sich mit dieser Wahl auf die in der analogen Fotografie auch gebräuchliche Einstellung von 5.500 Grad Klevin für Tageslichtfilme. Ebenfalls als Farbtemperatur für den Monitor wird D65 oder 6500 Grad Kelvin gewählt.

Die Farbtemperatur eines Leuchtmittels oder einer Lichtquelle sagt allerdings noch nichts über die spektrale Verteilung des Lichtes als solches aus. Die Qualität einer Lichtquelle wird durch den Farbwiedergabe-Index definiert.

Für die Beurteilung eines Druckes ist neben der Farbtemperatur auch die spektrale Zusammensetzung des Lichtes von größter Bedeutung. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Abmusterungsboxen für den kommerziellen Bereich, in deren Leuchtfeld definierte Bedingungen für die Beleuchtung des Druckes herrschen. Preiswerte LED-Lampen waren in der Vergangenheit stets dadurch aufgefallen, dass deren Licht einen hohen Anteil im blauen Spektrum hatte, nicht jedoch bei Rot, was sie als Referenzlicht ungeeignet macht. Letztlich naheliegend: Wenn ich Licht einer anderen Farbe und mit anderen Spektralanteilen zur Beurteilung nutze, erscheint das beleuchtete Objekt anders, als wenn ich ein Referenzlicht beispielsweise mit 5500 Kelvin nutze. Spezielle Leds, beispielsweise von Soraa, werden auch in Museen dazu genutzt, Kunstwerke mit einem Licht zu beleuchten, das das gesamte Spektrum wie Tageslicht aufweist und alle Farben des Objektes lebendig erscheinen lässt.

Kommt es zu einer Reklamation über die Farbwiedergabe eines Prints, ist stets entscheidend unter welchen Lichtbedingungen die Beurteilung vorgenommen wird. Unterschiedliche Farbtemperatur des verwendeten Lichtes, beispielsweise Betrachtung eines Druckproduktes unter einer Schreibtischlampe beim Kunden einerseits und einer Normlichtleuchte im Produktionsbetrieb, führt meist auch zu unterschiedlicher Bewertung des Druckergebnisses.