16. Februar 2022. Der Name Olympus bleibt weiterhin auf der Kamera sichtbar, auch nachdem sich die Kamerasparte nun als eigenständige OM-Digital Solutions GmbH bewähren muß. Ebenso bleibt das Auflösungsvermögen der brandneuen OM System OM-1 bei den bewährten 20 Megapixel. Doch ansonsten hat OM-Digital Solutions mit der brandneuen OM System OM-1 ein Modell am Start, das für alle Action-Fotografen verlockende Leistung bietet. 120 Bilder je Sekunde werden in voller Auflösung aus dem neuen 20-Megapixel1-Stacked-BSI-Live-MOS-Sensor ausgelesen. Schon allein das macht die Kamera einzigartig.
Wer die verschiedenen Vorzüge der Micro-Four-Thirds-Modelle (MFT) erleben konnte, weiß dass es Bereiche gibt, in den eine MFT einfach unschlagbar ist. Und diese Eigenschaften haben die Entwickler von OM-Digital Solutions, wie Olympus seit Sommer 2021 offiziell heißt, konsequent weiter ausgebaut. Vom Mutterhaus Olympus durfte die nun eigenständige Kamerasparte eine attraktive Mitgift nutzen: den Namen OM-1. Vor nunmehr50 Jahren wurde die erste von Yoshihisa Maitani entwickelte OM eingeführt. Die Olympus OM-1 war damals die weltweit kleinste und leichteste 35-mm-SLR und sorgte mit einem einzigartigen System und dem legendären OM-Design für Aufsehen.
Maßstäbe in der Aufnahmegeschwindigkeit
Die neue OM System OM-1 schließt an dieses Erbe von Olympus an und setzt Maßstäbe: In Sachen Geschwindigkeit, Bildqualität und Robustheit definiert sie den Micro-Four-Thirds-Standard neu. Beispielsweise durch einen weiter verbesserten Staub- und Spritzwasserschutz (IP53). Wirklich herausragend jedoch ist die noch flottere Autofokus- und Serienaufnahmefunktionen. Mit bis zu 50 Bildern je Sekunde bei aktivierter AF/AE-Nachführung punktet die OM-1. Ohne AF-/AE-Nachführung sind sogar 120 Bilder/Sek. bei voller Auflösung möglich. Zudem ermöglicht die Kamerasoftware den einfachen Einsatz von Funktionen wie Live Composite und High-Res-Shot (auch ohne Stativ), ohne spezielle Ausrüstung oder besondere Expertise.
Verbesserte Bildstabilisierung
Wer bisher mit der E-M1 oder neueren Modellen arbeitet, wird sich aufgrund des durchdachten und hochwertigen Designs schnell zurecht finden. Im Innern des Gehäuses arbeitet ein neuer 20-Megapixel-Stacked-BSI-Live-MOS-Sensor. Dieser ist mit einem Zwischenspeicher optimiert (stacked) und ist in Kombination mit dem dreimal schnelleren Bildprozessor TruePic X Bildprozessor Fundament für Aufzeichnungsraten, die vor Jahren noch unvorstellbar schienen. Nach Angaben des Herstellers bietet die OM System OM-1 eine Bildqualität, die über das rein aufgrund der Sensorgröße zu erwartende Maß hinausgeht. Dabei profitiert die Kamera nicht nur von der hervorragenden Leistung der M.Zuiko Digital Objektive, die eine höhere Auflösung denn je ermöglicht, sondern auch von neuen Rauschunterdrückungsverfahren. Die maximale Empfindlichkeit erhöht sich auf ISO 25.600 beziehungsweise auf ISO 102.400 im erweiterten Modus. Zusätzlich wurde nach Herstellerangaben der Dynamikbereich mithilfe modernster Bildverarbeitungstechnik weiter optimiert.
War Olympus jahrelang schon Vorreiter in der Bildstabilisation, wird dies in der neuen OM System OM-1 durch eine Kompensation von bis zu 8,0 Stufen erweitert. Die kameraseitige Kompensation in Kombination mit dem Objektiv M.Zuiko Digital ED 12-40mm F2.8 PRO bei Kompensation auf zwei Achsen (Yaw/Pitch) beträgt laut CIPA_Standard sieben Stufen. Ein ebenfalls neuer „Freihandassistent“ zeigt zudem an, ob die Kamera versehentlich bewegt wird.
Wie alle OM-Kameras integriert auch die OM System OM-1 modernste digitale Bildverarbeitung und direkt verfügbare Aufnahmefunktionen. Speziell diese wurden optimiert und anwenderfreundlicher gestaltet. Dazu zählen insbesondere:
High Res Shot : Dabei wurde die Verarbeitungszeit deutlich verkürzt. So wird beispielsweise der besonders für Landschaftsaufnahmen häufig genutzte 50-MP-Handheld-High-Res-Modus in etwa fünf Sekunden zu einer Aufnahme verrechnet. Ähnlich flott läuft dies auch beim 80-MP-Tripod-High-Res-Shot. Die Composite Processing-Technologie reduziert dabei das Bildrauschen um etwa zwei Stufen. Für einen besonders hohen Bedienkomfort verfügt die Kamera über eine eigene Taste zum schnellen Wechseln zwischen normalen Aufnahmemodi und High-Res-Shots.
Live-ND : Mit Live-ND gelingen Langzeitbelichtungen ganz ohne den Einsatz eines zusätzlichen ND-Filters bis ND 64 (6 Stufen, ND2 bis ND64). Bei Aktivierung der Funktion „LV-Simulation“ lassen sich die Effekte, die langen Verschlusszeiten entsprechen, vor der Aufnahme im Sucher und auf dem LCD überprüfen. So werden Langzeitbelichtungen auch mit den Ultraweitwinkelobjektiven, an denen sich kein ND-Filter anbringen lässt, möglich.
Live Composite : Bei dieser Einstellung wird die Funktion „Lighten Composite“ verwendet, um nur die helleren Bereiche zum zusammengesetzten Bild hinzuzufügen. Dadurch wird bei der Aufnahme von Langzeitbelichtungen die übliche Problematik insgesamt zu heller Bilder umgangen. Diese Funktion ist nun mit der Bildstabilisation kompatibel und kann für Freihandaufnahmen verwendet werden.
Focus Stacking : Bei dieser Funktion werden mehrere Aufnahmen gemacht und dabei jeweils der Fokus so verschoben, dass nach dem Zusammensetzen der Einzelbilder eine durchgehend scharfe Aufnahme entsteht. Durch eine kürzere Verarbeitungszeit konnte der Bedienkomfort dieser Funktion deutlich erhöht werden.
HDR-Aufnahmen : Mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung werden zu einem Bild mit großem Dynamikbereich einschließlich Spitzlichtern und Schatten zusammengesetzt.
Autofokus erneut weiter optimiert
Die Konfiguration mit einer Quadrantenfotodiode ermöglicht in der OM System OM-1 eine On-Chip-Phasenerkennung, sowohl in vertikalen als auch in horizontalen Richtungen. Der sogenannte Cross-Quad-Pixel-Autofokus mit 1.053 Fokuspunkten vom Typ Kreuzsensor fokussiert unterschiedlichste Motive unter Einbezug aller Pixel und im gesamten Aufnahmebereich. Die High-Speed-Rechenleistung des neuen TruePic X Prozessors und ein neuer AF-Algorithmus erlauben eine schnelle und präzise Fokussierung des Motivs, egal wo im Bild sich dieses befindet. Nach Herstellerangaben verfügt die OM System OM-1 über einen KI-Erkennungs-AF, der unter Verwendung von Deep-Learning-Technologie entwickelt wurde.
Motiverkennung und -Tracking sind bei der OM System OM-1 nicht nur schneller und präziser als je zuvor, die neue Kamera erkennt außerdem Rennwagen, Motorräder, Flugzeuge, Helikopter, Züge und Vögel sowie andere Tiere (Hunde und Katzen). Diese Funktion wird nicht nur beim C-AF sondern auch beim S-AF unterstützt. Bei der Gesichts-/Augenerkennung wurden Präzision, Tracking-Genauigkeit und Reaktionsschnelligkeit deutlich verbessert. Serienaufnahmen mit voller Auflösung sind jetzt mit bis zu 50 fps ohne Blackout-Unterbrechungen inklusive AF-/AE-Tracking ebenso möglich wie Ultra-High-Speed-Serienaufnahmen mit bis zu 120 fps bei Verwendung des AF-/AE-Speichers. Und das sogar beim Einsatz von Pro Capture, einer Funktion, bei der erste Bilder bereits vor dem vollständigen Auslösen aufgenommen werden.
Elektronischer Sucher mit 5.76 Millionen Pixel
Das leichte und robuste Kameragehäuse der OM System OM-1 wird aus einer Magnesiumlegierung gefertigt und an den entscheidenden Stellen mit Dichtungen ausgestattet, die den IP53-Standard in Sachen Staub- und Spritzwasserschutz erfüllen. Die OM-1 ist außerdem bis -10 °C frostsicher. Überzeugend auch der elektronische Sucher mit einer Auflösung von etwa 5,76 Millionen Bildpunkten, einer bis zu 1,65-fachen Vergrößerung und einer Anzeigeverzögerung von nur 0,005 Sekunden bei einer Bildwechselfrequenz von 120 fps. Er vereint alle Pluspunkte eines optischen Suchers mit den Vorteilen eines digitalen Suchers. Motiv und Belichtung lassen sich selbst in dunklen Umgebungen problemlos überprüfen. Hausaufgabe arbeitete OM-Digital Solutions auch bei der Vereinfachung der Menü-Gliederung ab. Die Struktur samt der Erläuterungen wurde deutlich vereinfacht.
Videofunktionen: 10 Bit 4K 60p, Full HD 240p
Die vorbildliche Bildstabilisation der OM System OM-1 sind für Videoaufnahmen aus der Hand ideale Voraussetzung. Als kreative Videofunktionen stehen unter anderem 4K 60p für HD-Videos und High-Speed-Video für Full HD-Videos bei maximal 240p zur Verfügung. Die Kamera unterstützt außerdem H.264 (8 Bit), H.265 (10Bit) und Multi Frame Rate für die Aufnahme von Videoclips mit einer Länge von mehr als 30 Minuten. Neben der Ausgabe von RAW-Daten mit bis zu 12 Bit 4:4:4 an externe Geräte für die Nachbearbeitung unterstützt die OM System OM-1 auch das Format OM-Log für mehr Freiheiten und Ausdrucksmöglichkeiten bei der Bearbeitung – dank Farbkorrekturoptionen, die Anwendern das Spiel mit Lichtern und Schatten ohne störende Über- oder Unterbelichtungen erlauben. Der neue Videobildmodus HLG (Hybrid Log Gamma)8 eignet sich für die einfachere Aufnahme von HDR-Videos.
Weitere Merkmale der OM System OM-1
• Zuverlässiges SSWF-Staubschutzsystem (Supersonic Wave Filter) vibriert mehr als 30.000-mal pro Sekunde, um Schmutz und Staub vom Bildsensor zu entfernen;
• Besonders langlebiger Verschluss, der gemäß internen Testbedingungen bis zu 400.000-mal ausgelöst werden kann;
• Im Nachtmodus sind Motive auch in dunklen Umgebungen erkennbar
• Die Funktion Sternenhimmel-AF macht das Fokussieren von Sternen leichter als je zuvor
• Aufzeichnung von Positionsdaten mit minimalem Akkuverbrauch (Verbindung zum Smartphone)
Das Gehäuse der OM System OM-1 ist ab Anfang März zum Preis von (UVP) 2.199,00 € / 2.399,00 CHF im Handel.
Spezielles Zubehör für die Om System OM-1
• Power-Akkugriff HLD-10: Dieser exklusiv für die OM System OM-1 entwickelte Power-Akkugriff bietet in senkrechter Anordnung dieselben Bedienelemente wie in waagerechter Anordnung. In Kombination mit der OM System OM-1 werden die IP53-Anforderungen zum Staub- und Spritzwasserschutz erfüllt. Bei gleichzeitiger Verwendung von zwei Lithium-Ionen-Akkus vom Typ BLX-1 in der Kamera und dem HLD-10 können mit den beiden Stromspeichern bis zu 1.000 Fotos aufgenommen werden (CIPA-Test). Ist der Power-Akkugriff an der OM System OM-1 angebracht, kann ein Lithium-Ionen-Akku vom Typ BLX-1 im HLD-10 geladen werden. (UVP: 349,00 € / 399,00 CHF;
Drahtlose Fernbedienung RM-WR1: Mit der staub- und spritzwassergeschützten Fernbedienung lassen sich in nahezu jeder Umgebung der Verschluss auslösen, der Autofokus bedienen, die Anzeige zwischen Fotos und Videos umschalten sowie bei Langzeitbelichtungen der Auslöser deaktivieren. Dabei kann die OM-1 bis zu 5 m entfernt stehen. Dank Bluetooth Low Energy ist die Fernbedienung besonders akkuschonend. Sie eignet sich auch für das Starten und Beenden von Videoaufnahmen. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Kabel wird sie im Handumdrehen zur Kabelfernbedienung und ist auch kompatibel mit der Olympus OM-D E-M1X oder der Olympus OM-D E-M1 Mark III. (UVP: 79,90 € / 89,90 CHF)
M. Zuiko Digital ED 12-40mm F2.8 PRO II
Olympus-Anwender nutzen das M. Zuiko Digital ED 12-40mm F2.8 PRO ab Offenblende, das garantiert der Pro-Status. Beim neuen Pro II genießt der Anwender verbesserten Staub- und Spritzwasserschutz nach IP 53 und frostsichere Konstruktion bis -10 Grad. Eine zusätzliche Flourbeschichtung der Frontlinse sorgt dafür, dass Wasser, Staub und sogar Öl abgewiesen wird. Ein lautloser MSC-.Mechanismus gewährleisten geräuschloses Fokussieren, was insbesondere bei Videoaufnahmen extrem wichtig sein kann. Das neue M. Zuiko Digital ED 12-40mm F2.8 PRO II ist zudem über den gesamten Zoombereich mit einer Naheinstellgrenze von 20 cm zu arbeiten und unterstützt auch Fokus-Stacking. Das M. Zuiko Digital ED 12-40mm F2.8 PRO II kostet 999 € beziehungsweise 1199 CHF und ist ab Anfang März im Handel.
Zuiko Digital ED 40-150mm F4.0 PRO
Legendär ist das für Einsatz unter schwierigen Lichtverhältnissen konstruierte Zuiko Digital ED 40-150mm F4.0 PRO. Nun haben OM-Digital Solutions eine etwas weniger lichtstarke und doch in vielen Details verbesserte Version dieses Objektivs in den Markt gebracht. Für 899 € / 999 CHF wird das M.Zuiko Digital ED 40-150mm F4.0 PRO angeboten. Es verfügt über die neue ZERO-Vergütung (Zuiko Extra-low Reflection Optical – optische Zuiko-Vergütung für extra geringe Reflexion) und verblüfft durch eine reduzierte Baulänge. Im Einsatz ist das Objektiv bei einem Gewicht von 382 Gramm 124 mm lang, eingefahren jedoch nur noch 99,4 mm. Das Objektiv überrascht auch mit einer Naheinstellgrenze von 70 cm und ermöglicht damit Aufnahmen mit 0,41-facher Bildvergrößerung. Umgerechnet auf den Vollformat-Sensor entspricht das ED 40-150 mm einer Brennweite von 80 bis 300 mm und gilt damit als das kompakteste und leichteste Telezoomobjektiv dieser Qualitätsklasse.