Inkjetdrucker oder auch Inkjet-Drucker
Umgangssprachlich für ein Drucksystem, das mit Tinte druckt, im Gegensatz zu tonerbasierten Druckverfahren, die mit Ladungspotentialen Bildinformationen setzen. Die ersten FineArt-Prints entstanden Mitte der 90er Jahre im Studio von Graham Nash (Nash Editions) auf einem Continuos Inkjet-Drucker der Markes "Iris", einem Inkjetdrucker, der ursprünglich für Proofing-Zwecke entwickelt worden war. Das Modell und der Hersteller sind vom Markt verschwunden, die Technik blieb: Winzige Tintentropfen werden von den teils tausenden von Düsen Zeile für Zeile in verschiedenen Farben auf dem Medium präzise platziert. So entsteht zeilenweise das Druckbild, das umso hochwertiger wird, je besser Farben, die Düsen und das zu bedruckende Medium wie Papier, Gewebe oder Folie aufeinander abgestimmt sind. Letztlich ist das zeilenweise Drucken ein Vorgang, der umgekehrt abläuft wie das zeilenweise Scannen.
Tintenstrahldrucker gibt es im Office-Markt im Format DIN A4 vorwiegend für den Druck auf Papier und als Multifunktionsgeräte mit integriertem Scanner und Kopierer. Im FineArt-Printing werden hochwertige Tintenstrahldrucker für die Formate A3+ und A2 sowie als Rollendrucker in den Zoll-Größen 24 und 44 Zoll (111cm Druckbreite) vermarktet. Für Large-Format-Printing gibt es Systeme für den Druck auf Folien, Gitternetz und Leinwand bis 500 cm Druckbreite.
Im FineArt-Printing dominieren die Inkjet-Systeme von Epson, die mit piezo-gesteuerten Druckköpfen ausgestattet sind. Im Inkjetdruck (Inkjet-Druck) war auch lange der von Canon geprägte Begriff Bubble-Jet in Verwendung, für die Druckerhardware im Bürobereich gibt es ein weiteres Synonym: Deskjet, das ist der Markenname von HP-Druckern, die vielen Büros genutzt werden. Im FineArt-Printing wird vorwiegend mit wasserbasierende Tinten gedruckt (water based Ink). Für Large-Format-Printing verwendete Systeme arbeiteten bis vor wenigen Jahren vielfach mit lösemittelhaltigen Tinten, neuerdings abgelöst durch Inkjetdrucker für UV-härtende Tinte, bei der eine starke UV-Lampe mit dem Druckkopf über das Medium geführt wird und durch die UV-Strahlung die Polymerisation der Tinte auf dem Substrat verursacht. Ein stark wachsendes Segment ist der Textildruck, denn durch den Inkjetdruck können auch kleine Mengen von Textilien bedruckt werden.Eine ähnliche Entwicklung verläuft aktuell im Verpackungsdruck, bei dem Inkjetdrucker und optimierte Tinten ebenfalls neue Anwendungen ermöglichen.
Tintenstrahldrucker für FineArt-Printing gibt es bereits ab 800 €. Solche für Großformatdruck für mehrere 100.000€, allerdings auch mit Druckbreiten bis 500 cm. Inkjetdrucker sind heute für industrielle Anwendungen auf dem Vormarsch. Beispielsweise im Dekordruck für Möbeloberflächen, beim Druck von Fliesen, im Verpackungsdruck, überall wo auch kleine Produktionslose sinnvoll sind, gewinnt Inkjetdruck an Bedeutung.
Single-Pass-Inkjet: Der Druckkpf ist extrem breit und feststehend
Die Verbreitung von Inkjetdruckern wird aktuell noch limitiert durch Geschwindigkeit und Tintenkosten. Bezüglich Geschwindigkeit kommen neuerdings spezielle für industrielle Anwendungen Singlepass-Systeme in den Markt, bei den der Druckkopf mit einer Breite von bis zu 70 cm feststeht und das Substrat, beispielsweise die Rohfliese, unter dem feststehenden Druckkopf mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt wird.
Das am häufigsten verwendete Tintenschema im Inkjetdruck besteht aus sechs Farben, nämlich Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz sowie helles Cyan und helles Magenta. Dabei werden die vier erstgenannten Farben durch die hellen Versionen von Cyan und Magenta speziell zur die Wiedergabe von Pastellfarben genutzt. Epson setzt in den im FineArtPrinting führenden Inkjetsystemen wie dem Surecolor P800 oder dem älteren Stylus Pro 3880 zusätzlich zu den bereits aufgezählten sechs Tintenpatronen die Farben Light Black, also ein helleres Schwarz ein.Zusätzlich verfügen die hochwertigen Systeme über eine Patrone mit hellem Grau (LightLightBlack) für zarte Farbwiedergabe. Dabei handelt es sich um ein Grau mit lediglich 18%. Die in den Inkjetdruckern verbauten Patronen für LightBlack und LightLight-Black sind Garant dafür, dass die Drucke eine exzellente Schwarzweiss-Wiedergabe aufweisen. Das kann man sich so vorstellen, dass der Druckertreiber für den Druck eines Grauverlaufs je nach Schwärzung LightBlack oder gar LightLightBlack auf das Medium sprüht. Im Unterschied zu Epson nutzt Canon in seinem führenden Inkjetdrucker, dem Imageprograf Pro-1000, insgesamt 12 Tintenpatronen. Eine davon ist allerdings dem Gloss-Optimizer vorbehalten, der für eine homogene Oberfläche des Prints sorgt.
Die heute mit hochwertigen Inkjetsystem erzielbare Qualität ist fotochemischen Prints bei den physikalischen Parametern weit überlegen. Das betrifft die Farbraum-Wiedergabe ebenso wie die erzielbaren Scharzdichten. Das heißt sowohl Farbfotos als auch Schwarzweißbilder mit hochwertigem Inkjetdruckern gefertigt, sind in der Wiedergabequalität den fotochemischen Verfahren überlegen. Dass fotochemisch hergestellt Prints eine anderen Anmutung haben, ändert nichts an der physikalischen Qualität der Inkjetprints und an der besseren Bildwiedergabe.
Hersteller von Inkjet-Systemen sind u.a. Canon, Durst, Epson, Efi, Hewlett Packard, Mimaki, Mutoh, Roland, Xerox.