Bildschirmkalibrierung

Die Grundeinstellung eines Bildschirms (Monitors) für eine optimale Farbwiedergabe. Sie umfasst die Einstellung von => Helligkeit, => Kontrast, => Weißpunkt und => Monitorgamma. Bildschirmkalibrierung ist nicht mit dem (unglücklich gewählten) Begriff => Monitorkalibrierung zu verwechseln. Sie ersetzt nicht die => Charakterisierung bzw. => Profilierung, sondern ist deren notwendige Voraussetzung.

 

Die Parameter der Bildschirmkalibrierung sollten sich an dem Verwendungszweck des Geräts ausrichten. Beispielsweise empfiehlt Adobe für die => EBV mit dem dabei häufig verwendeten => Arbeitsfarbraum => Adobe RGB (1998) eine Weißpunkt-Helligkeit zwischen 125 und 200 cd/m² (Candela/ Einheit für den Lichtstrom bezogen auf eine Fläche, während Lumen die Menge des von einer  Quelle abgegebenen Lichtes insgesamt definiert) und ein Kontrastverhältnis zwischen 230 : 1 und 400 : 1. [=> Weißpunkt; => cd/m²; => Kontrast]. Es ist darauf zu achten, dass Monitorgamma und => Gamma des => Arbeitsfarbraums übereinstimmen, damit es bei der EBV nicht zu umrechnungsbedingten Verlusten von => Tonwerten und zu => Tonwertabriss kommt.

Heute ist der einzustellende Gammawert 2,2. Zu beachten ist, dass bei speziell in der Fotografie häufig verwendete iMacs die für eine Bildschirm-Grundeinstellung voreingestellten Helligkeitswerte oftmals mehr als 250 cd/m2 betragen. Das ist häufig die Ursache dafür, dass der Anwender Fotos zum Drucker sendet, die auf dem Print in den Schatten zulaufen und insgesamt zu dunkel sind. Deshalb findet Bildbearbeitung vorwiegend mit einer Monitor-Helligkeit um 120 cd statt. So ist gewährleistet, dass am Bildschirm überzeugend wirkende Prints auch im Ausdruck der Monitoransicht weitgehend entsprechen.

Generell gelten hochwertige Grafikmonitore mit einer Farbraum-QWiedergabe von etwa 97% des Adobe-RGB-Farbraumes als Referenz für die Beurteilung der Bildqualität und der vorgenommenen Bearbeitung. Schließlich will der Anwender am Monitor vor dem Druck des Bildes einen Eindruck davon bekommen, wie der Print unter Einbindung eines ICC-Profils letztlich auf dem Medium wirken wird. Stimmen die Helligkeits- und Gammawerte des profilierten Monitors, dann ist bei sachgerechter Anwendung des Druckerfarbmanagements (Einbindung des Drucker-/Papierprofils) und Beachtung der vorgeschrieben Treibereinstellung, der Druck mit dem Monitorbild vergleichbar.

Um die entsprechenden Einstellungen vornehmen zu können und ein Monitor-Profil zu erstellen, nutzt man beispielsweise von Xrite das i1 Display oder von Datacolor den Spyder.

Diese Lösungen helfen durch einen Einrichtungsassistenten ein Monitorprofil automatisch zu erstellen. Dazu wird der Sensor mittig auf dem Monitor (hängend) platziert und nach einstellen der Grundparameter beleuchtet die Software den Monitor in den verschiedensten Farben und der Sensor protokolliert die Messwerte. Aus Ist- und Sollwerten dieser Farbsimulation berechnet dann die Software das Monitorprofil, das meist vollkommen automatisch eingebunden und gespeichert wird. Grundsätzlich genügt es, wenn man das Monitorprofil monatlich neu erstellt. 

Dabei stellt sich immer wieder die Frage, auf welche Farbtemperatur sollte man den Monitor einstellen. In der Druckvorstufe wird ein Druck bei Licht mit 5000 Kelvin (Abkürzung D50)beurteilt und deshalb wählen Grafiker auch 5000 K. In der Fotografie erscheinen 5000 K meist als minimal zu warm. Farbfilme wie Kodachrome waren auf 5.500K sensibilisiert, deshalb arbeiten viele Fotografen auch heute am Monitor mit der Einstellung 5.500 K oder mit 6500 K (Abkürzung D65).